Unsere wichtigsten Erfolge September-Dezember 2020
Allen Herausforderungen zum Trotz hat Greenpeace auch im letzten Drittel 2020 nicht locker gelassen – und viel erreicht, besonders für das Klima!
Wirksamer Waldschutz ist eines der wichtigsten Ziele der Zukunft. Denn die Wälder sind unsere Verbündeten gegen die Klimakatastrophe und die Heimat zahlreicher wunderbarer Tierarten. Greenpeace setzt sich mit voller Energie für gesunde Wälder ein.
Europäische Union
Die Mobilisierung für starken Waldschutz auf EU-Ebene beginnt zu wirken: Das Europäische Parlament forderte die EU-Kommission auf, einen Legislativvorschlag zur Regulierung des EU-Marktes für Risikorohstoffe wie Palmöl, Soja, Rindfleisch und Kakao vorzulegen, deren Anbau, Gewinnung und Produktion ein Risiko für die Integrität von Wäldern und Ökosystemen sowie für die Menschenrechte darstellt. Greenpeace hatte der Verfasserin des Parlamentsberichts die detaillierte Position zum Inhalt der zukünftigen Gesetzgebung mitgeteilt. Die Europäische Kommission arbeitet bereits an der Folgenabschätzung für die neue Gesetzgebung. Eine öffentliche Konsultation ist im Gange, auf die Greenpeace EU reagieren wird. In der Zwischenzeit wurde über eine Million Menschen mobilisiert, um die Arbeit für eine neue Gesetzgebung zu unterstützen.
Russland
Nach mehrjährigem Einsatz von Greenpeace hat die russische Regierung das Sondergesetz zur Nutzung von Wäldern auf landwirtschaftlichen Flächen verabschiedet. Dieses Gesetz erlaubt es, auf brachliegenden Ackerflächen Wald wachsen zu lassen und hebt damit eine Praxis aus Sowjetzeiten auf, die Bäume selbst auf ungenutzten landwirtschaftlichen Flächen verbot. Damit ist eine Fläche neuen Waldes so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen möglich. Auch der Brandschutz wird verbessert und es können Jobs als Alternative zur fossilen Energie geschaffen werden. Der Erfolg ist damit ein riesiger Gewinn für Klima und Wälder.
Landwirtschaft bringt unser Essen auf den Tisch, doch die industrialisierte Landwirtschaft zerstört Wälder und vergiftet Felder. Greenpeace setzt sich für eine gesunde Landwirtschaft ein, die die Natur respektiert und faires Auskommen bietet. Das ist entscheidend für unsere Zukunft.
Mexiko
Das Umweltministerium in Mexiko hat die Genehmigungen für den Bau von sechs industriellen Schweinefarmen auf der Halbinsel Yucatán verweigert. Greenpeace México und eine lokale NGO haben dem Umweltministerium Informationen aus unserem aktuellen Bericht zur Verfügung gestellt, um Argumente bezüglich der ökologischen und sozialen Auswirkungen von industriellen Schweinefarmen zu liefern, die helfen sollen, die Entscheidungen zur Verweigerung der Baugenehmigungen zu untermauern.
Ebenfalls in Mexiko konnte das Verbot von genetisch verändertem Mais und Glyphosat einen Schritt näher gebracht werden. In Koalition mit der Campaña Nacional Sin Maíz No Hay País war es möglich, ein von der Industrie vorangetriebenes Präsidialdekret zu verhindern, das GMO und Glyphosat nicht verbietet und versuchte, das Thema auf die Sicherheit von Glyphosat zu begrenzen, obwohl der Präsident bereits erklärt hatte, dass er GMO-Mais und Glyphosat bis 2024 verbieten wird. Mit der Verhinderung des Dekrets bleibt der Weg offen zum Verbot.
Spanien
Spanien hat eine neue nationale Strategie für den Schutz von Bestäubern verabschiedet. Sie enthält die meisten Forderungen von Greenpeace und folgt einem sechsjährigen Einsatz für so eine Regelung.
Die Meere zu schützen hat Priorität: In ihnen leben Milliarden Tiere, von ihnen leben Millionen Menschen. Greenpeace setzt sich für wirksamen weltweiten Meeresschutz stark und verhindert Umweltverbrechen an einzigartigen Naturräumen.
Antarktis
Der Fang von Krill in der Antarktis bedroht das Ökosystem, denn Krill ist die Basis der gesamten Nahrungskette. Nach einer Kampagne von Greenpeace bekannte sich der größte Teil der Krill-Industrie freiwillig dazu, Zonen der Antarktis vom Fang auszuschließen. Nun gelang es einer Koalition aus NGOs gemeinsam mit Greenpeace, die Association for Responsible Krill Fishing dazu zu bewegen, ein weiteres Gebiet von 4.500 km² bei Hope Bay vom Fang auszunehmen. Dort existiert unter anderem die größte Kolonie von Adélie-Pinguinen – und ihr Fortbestand ist wieder etwas besser gesichert!
Brasilien / Frankreich
Erst vor wenigen Jahren entdeckt und noch kaum erforscht, war das ungewöhnliche Riff an der Amazonasmündung bereits durch die Ölindustrie gefährdet. Greenpeace startete 2017 eine Kampagne, um Ölkonzerne wie den französischen Total-Konzern vom Riff fernzuhalten. Ende 2018 verweigerte die brasilianische Umweltbehörde Total die Lizenz zum Bohren. Doch der Konzern gab nicht auf und wollte die Regierung Bolsonaro auszunutzen, um das Projekt wieder aufzunehmen. Nun ist es endgültig. Total hat endlich seine Bohrprojekte in der Nähe des Amazonas-Riffs aufgegeben. Mehr als 2 Millionen Menschen haben die Petition zum Schutz des Amazonas-Riffs unterschrieben und geholfen, diesen großen Sieg für traditionelle Gemeinschaften, die Umwelt und das Klima zu erringen.
Taiwan/USA
Industrielle Fischerei steht in Verbindung mit Überfischung und Menschenrechtsverletzungen. Greenpeace untersucht die Praktiken von Konzernen. Jetzt hat die Zusammenarbeit mit dem US-Arbeitsministerium erreicht, dass Fisch, der von DWF-Schiffen unter taiwanesischer Flagge geerntet wird, in die Liste der durch Zwangsarbeit hergestellten Waren aufgenommen wurde. Dies ist ein bedeutender Schritt in den globalen Bemühungen, Zwangsarbeit, illegale Fischerei und Überfischung in der DWF zu beenden.
Kohle, Gas und Öl zerstören in der Förderung ganze Landstriche und vergiften Klima und Luft in der Verbrennung. Greenpeace setzt sich für den Umstieg auf saubere und nachhaltige Energien ein.
Dänemark
Das dänische Parlament hat angekündigt, alle zukünftigen Lizenzierungsrunden für neue Öl- und Gasexplorations- und Produktionsgenehmigungen im dänischen Teil der Nordsee zu streichen und die bestehende Produktion bis 2050 zu beenden. Als eines der wichtigsten ölproduzierenden Länder in der EU ist die Ankündigung Dänemarks eine wegweisende Entscheidung für den notwendigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Dies ist ein riesiger Sieg für Greenpeace, für die Klimabewegung und all die Menschen, die seit vielen Jahren darauf gedrängt haben, dass dies geschieht.
Malaysia
Die malaysische Bank CIMB hat offiziell angekündigt, bis 2040 keine Kohleprojekte mehr in ihrem Portfolio zu haben. Die Bank wird auch ab 2021 keine neuen Kohleprojekte mehr in Angriff nehmen. Die Entscheidung folgt einer Kampagne von Greenpeace, die in den Medien aufgegriffen wurde.
Polen
Nach mehr als fünf Jahren ist das polnische Energieunternehmen ZEPAK offiziell vom Projekt eines neuen Braunkohletagebaus Ościsłowo zurückgetreten. Diese Entscheidung ebnet den Weg zur Festlegung von Schließungsterminen der von ZEPAK betriebenen Kohlekraftwerke. Dies ist ein wichtiger Sieg, für den Greenpeace Polen zusammen mit einer Reihe von lokalen und nationalen Partnern in den letzten Jahren gearbeitet hat.
Schweden
Schwedens größte Ölraffinerie Preem sollte erweitert werden. Die Erweiterung hätte einen gewaltigen CO2-Ausstoß mit sich gebracht – im Widerspruch zu den Klimazielen des Landes. Greenpeace Schweden startete die größte Kampagne seit vielen Jahren. Auch die Rainbow Warrior III nahm in einer spektakulären Aktion teil. Darauf zog Preem seinen Antrag auf Erweiterung zurück.
Deutschland
Ein Zwischenbericht über alle möglichen Standorte für ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland macht deutlich, dass Gorleben nicht mehr in Frage kommt. Dies ist ein wichtiger Schritt und Sieg für Greenpeace und andere Anti-Atomkraft-Organisationen, die seit 1977 eine starke und bunte Protestkultur gegen Atomanlagen und Atomtransporte an diesem Standort entwickelt haben.
Die Klimakatastrophe bedroht Tiere, Menschen und die Sicherheit ganzer Regionen. Greenpeace setzt sich für die rasche und gerechte Klimawende ein – für die Zukunft aller Menschen und Tiere.
Frankreich
Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht hat der Regierung eine dreimonatige Frist gesetzt, um zu zeigen, dass sie Maßnahmen ergreift, die globale Erwärmung einzudämmen. Der Rechtsfall wird von einigen NGOs, darunter Greenpeace, unterstützt. Dies bedeutet auch, dass Frankreichs Klimaziele und der Weg zu ihrer Erreichung verbindlich geworden sind.
Mexiko
Im Mai reichte Greenpeace Mexiko eine einstweilige Verfügung gegen zwei Dekrete ein, die die Verdrängung der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung durch neue Richtlinien des Energieministeriums anordnen sollten. Am 23. Juni erwirkte Greenpeace Mexiko eine Aussetzung. Am 17. November fand eine Anhörung statt und das Bundesgericht erklärte beide Dekrete für ungültig, da sie gegen das Verfahren verstoßen, aber auch, weil sie das Recht auf eine gesunde Umwelt, die Gesundheit und internationale Verpflichtungen verletzen.
Greenpeace Mexico erwirkte auch eine endgültige Aussetzung des sektoralen Energieprogramms 2020-2024 durch ein Bundesgericht. Das Programm hätte die nationale Entwicklung auf fossiler Brennstoffe festgesetzt, öffentliche Ressourcen für den Einsatz gegen den Klimawandel umgeleitet und Maßnahmen für Energiewende und Nutzung erneuerbarer Energien zu verhindert. Damit ist ein Hindernis für die Energiewende in Mexiko beseitigt.
Philippinen
Der philippinische Präsidentenpalast erkannte den Aufruf von Greenpeace zur Erklärung des Klimanotstands an. Kurz danach verabschiedete das philippinische Repräsentantenhaus zwei entscheidende Resolutionen zur Erklärung des Klimanotstands. Wenn sie mit konkreten politischen Maßnahmen und Aktionen umgesetzt werden, wird dies das Land in Richtung eines echten gesamtnationalen Ansatzes lenken, um Klimagerechtigkeit für die philippinischen Gemeinden anzusprechen und zu verfolgen.
Spanien
Der obersten Gerichtshof Spaniens hat die Klimaklage von Greenpeace und anderen NGOs angenommen. Dies ist die erste Klimaklage gegen die spanische Regierung wegen ihrer Untätigkeit bei der Verabschiedung eines Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) und einer langfristigen Klimastrategie, wie sie von der EU vorgesehen ist, um in Übereinstimmung mit den Pariser Klimazielen um 1,5°C Erwärmung nicht zu überschreiten.
Südkorea
Die südkoreanische Regierung hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu sein. Seit 2019 hat Greenpeace die Regierung und die Nationalversammlung aufgefordert, den Klimanotstand und das 2050-Netto-Null-Ziel zu erklären. Jetzt hat die Regierung das 2050-Ziel versprochen, nachdem die Nationalversammlung den Klimanotstand erklärt hat.
Menschen wie Sie machen diese Erfolge und viele weitere möglich. Durch Sie können unsere AktivistInnen Umweltverbrechen direkt bekämpfen, unsere Medienprofis können der Welt davon berichten und unsere ExpertInnen bei Konferenzen eine starke Stimme für die Umwelt sein. Wir werden weiterhin mit vollem Einsatz für unseren schönen Planeten und die Zukunft all seiner Lebewesen eintreten!
Gemeinsam mit Ihnen können wir alles schaffen!Vielen Dank für Ihre Unterstützung!